Sonntag, 22. Oktober 2023

Cap Bon

In Hammamet legten wir einen Pausentag ein. Lediglich für einen kurzen Abstecher verliessen wir unser tolles Hotel. Wir drehten in der Medina eine Runde und suchten am Strand den Geochache. Viel Zeit verbrachten wir damit Nachrichten zu schauen, die Berichte der Botschaften zu lesen und abzuwägen was die aktuelle Eskalation in Nahost nun für uns bedeutet. Wir kamen zum Schluss, dass wir nicht speziell unsicherer unterwegs sind, als in Europa und nahmen uns vor zusätzlich vorsichtig zu sein und die klassischen westlichen Touri-Spots zu meiden.
Medina Hammamet

Ausgang zum Meer

Am folgenden Tag legten wir dann einen doppelten Rekord hin: 75 gefahrene Tages-km und höchste Durchschnittsgeschwindigkeit 19.88km/h (dies Dank Rückenwind und flacher Strasse). In Kelibia steuerten wir die Jugendherberge an. GoogleLens bestätigte, dann dass wir richtig navigiert hatten. Arabisch können wir nicht lesen. Die Jugi war für uns ein Top-Fang: guter Pino-Parkplatz, 2 Better, eigenes Zimmer, kalte Dusche und WC und zum Abendessen kochen, konnten wir uns in ein paar Schritten ans Meer setzen. Mit Meeresrauschen in den Ohren durften wir einschlafen. In der Nacht genossen noch andere die Top-Lage: Konzert, Guggenmusig und sonstige Feste. Fröhliche Stimmung und bald schliefen wir wieder ein. Übrigens ganz neben bei bestätigte der Chef der Jugendherberge, dass es richtig sei, dass Ziska vorne und Chregu hinten auf dem Pino sitzt. Uuf, da haben wir Glück gehabt (-:.
ob die Migros Schweiz davon weiss?

klar ersichtlich: Jugi Kelibia


Am Folgetag rollten wir nach El Haouaria eigentlich mit dem Ziel die Grotten zu besuchten. Über der Kasse hing ein Schild in mehreren Sprachen: «geschlossen wegen Steinschlag». Kaum angekommen sagte uns ein Einheimischer, dass wir trotzdem reingehen können und das zahlen sollen, was wir möchten uns war das etwas zu suspekt und daher drehten wir um etwas weiter weg noch etwas die eher flache Felslandschaft direkt am Meer zu geniessen.

Dann ging es weiter der Küstenstrasse entlang nach Südwesten. Chregu hatte auf Googlemaps einen schönen Ort gefunden, wo wir Zelten können und so war es auch. Landschaftlich top, Hunde nur selten und wenig hörbar, «Güsel gäng, wie gäng».

Übernachtung am Meer

unser super Gefährt


Auf Cap Bon ist es verhältnismässig grün. Wir entdeckten folgende Kulturen: Kartoffeln, Tomaten, Chili, Schilf (für Sonnenschutz), Fenchel, Trauben, Erdnüssli. Immer wieder kreuzten uns vollgestopfte Lastwagen, bei welchen die Fenchel einzeln geladen wurden.
Einkaufen ist immer wieder spannend: manchmal stehen offene Milchpackungen im Regal, als ob es normal ist diese geöffnet zu kaufen. Oder ist es zusätzlich der private Kühlschrank der Besitzer? Ziska hätte dadurch fast ein Milchlache im Laden verursacht.

Fenchel, Fenchel, Fenchel


Heute hatten wir unsere liebe Mühe nur 1 Baguette zu kaufen. Diskussionen mit der Bäckerin, dass wir unbedingt 4 Baguette kaufen sollen, endeten letztendlich doch damit, dass wir nur ein Baguette kaufen konnten, aber die Bäckerin etwas eingeschnappt war, weil sie meinte, sie backe nicht gut. Argumente, dass wir nur zu zweit und auf dem Fahrrad unterwegs sind, zählten irgendwie nicht.

Auf dem Weg nach Korbus wurden wir von einer Frau auf deutsch gegrüsst. Wir brauchten einen Moment, bis wir dies realisierten, aber drehten um und wurden eingeladen mit ihnen zu picknicken. Die drei Frauen waren gemeinsam auf einem Ausflug (eine Tunesierin, welche deutsch konnte plus ihre tunesische Verwandte und ihre deutsche Kollegin). Gerne wären wir der Einladung gefolgt und hätten bei der einen in Tunis übernachtet. Leider traten aber sie und ihre deutsche Kollegin vorher den Rückflug nach Deutschland an. Einmal mehr eine super schöne Begegnung.

Nun sind wir im landschaftlich schönem Korbus angekommen, ein Ausflugsziel mehrheitlich für einheimische. «das Städtchen hat ein bisschen Charme eingebüsst», ist aus unserer Perspektive untertrieben. Viele Gebäude sind verwahrlost. Zudem ist die Strasse in Richtung Süden der Küste entlang wohl seit längerem nicht mehr in Betrieb und es wird à la Tunesienne eine neue gebaut, Fertigstellung unklar. Die einzige Haarnadel-Kurve des Dorfes lädt Töff-Freudige ein, die Töffs mit allen Sinnen zu zeigen. Wir hätten uns eigentlich aufs Hotel du Therme gefreut, auch wenn dort nur kaltes Wasser vorhanden gewesen wäre. Leider war dies aber geschlossen. Nun haben wir für 100 Dinar eine Terrasse für unser Pino gemietet, mit etwas warm Wasser zum duschen für uns. Der Rest der Wohnung ist eher desolat, nerven tun wir uns aber eher, dass wir die Wohnung überzahlt haben, wir Anfänger. Die heissen Quellen reizen nach wie vor und mindestens Chregu wird es morgen früh auch noch ausprobieren. Danach geht es die steile Strasse wieder hoch um weiter in Richtung Tunis zu reisen.

improvisiertes Candlelight-Dinner


Quelle von Ain Atrous

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