Dienstag, 13. November 2018

Nach Tehran und weiter Richtung Süden

Von Ramsar aus radelten wir am 8.11 los um Chalus zu erreichen. Wie schon die Tage vorher war die Strecke flach und eigentlich ziemlich unspektakulär. Rund 30 Kilometer vor Chalus wurden wir aus einem Auto heraus von einem Mann angesprochen, ob wir einige Minuten mit ihm reden möchten. Diesen Gefallen wollten wir ihm machen und so hielten wir an. Der Chef der Tankstelle direkt daneben lud uns dann alle zum Tee ein. Es stellte sich heraus, dass der Mann der uns aufhielt einen Freund aus Seedorf hat und selber schon zweimal in der Schweiz war. Er zeigte uns Fotos von seinem Sohn, welcher in Deutschland studiert, als er in der Schweiz unterwegs war. So bekamen wir einige Urner Berge zu Gesicht.
Sarner Müesli aus iranischem Supermarkt

zu kurze Beine
In Chalus angekommen fuhren wir zum Busterminal und kauften zwei Tickets für den Bus am nächsten Morgen um 7.30 nach Tehran.
Übernachtet hatten wir wieder im Hotel, da wir den Kontakt zur Tankstellenbekanntschaft nicht mehr herstellen konnten...
Am Morgen danach pedalten wir also durch die leere Stadt zur Busstation und konnten unsere Velos ohne Probleme einladen. Unsere Sitze waren in der ersten Reihe und so konnten wir die super spektakuläre Strasse über den Kandovanpass geniessen, so gut es aus dem Bus heraus ging. Da es mindestens teilweise regnete, oder ganz oben sogar schneite, wurmte es uns dann doch nicht ganz so fest dass wir uns für den Bus entschieden hatten.
Zwischen Karadsch und Tehran konnten wir dann auch noch miterleben, wie die iranischen Freeways funktionieren: ziemlich chaotisch und es wird jeder Quadratmeter Strasse genützt. Linien sind höchstens Zierde oder sind gar nicht vorhanden.
Vom Busterminal gings zuerst noch rund 15km durch die Stadt ins Hostel. Unterwegs assen wir etwas und wechselten noch Geld.
Tehran
Über Umwege erreichte uns etwas Nachschub aus der Schweiz: Ein Nabendynamo mit Zubehör sowie Schokolade. Der Nabendynamo war für Chregu. Seine Nabe zeigte seit gut 1500km ziemliche Verschleisserscheinungen und musste ausgetauscht werden. Die Nabe wurde am ersten Morgen, hoffentlich fachmännisch genug, in das bestehende Vorderrad eingebaut.
Speichenwirrwar
Der zweite Tag verbrachten wir im nördlichen Teil der Stadt und marschierten noch zu Talstation der Tochal-Bahn und einige Meter weiter rauf. Von da genossen wir die Sicht auf die Stadt. Als die Dämmerung hereingebrochen war, reisten wir mit Taxi und U-Bahn zurück zur Unterkunft.
riesiges Tehran
Am Morgen des 12. November wollten wir eigentlich in Richtung Qom losfahren. Da es regnete, warteten wir jedoch zuerst noch ab. Als sich das Wetter aber nicht besserte, suchten wir uns einen Warmshowerhost in knapp 50km Entfernung. Im strömenden Regen schlängelten wir uns also durch den Stadtverkehr und erreichten im Eindunkeln das Restaurant von Hossein in Hasanabad. Nach dem Znacht wechselten wir in seine Wohnung und durften beim siebten Geburtstag seiner Tochter dabei sein.
Caystopp mit obligatorischem Foto
Nach ein/zwei Töggalimatchs krochen wir dann ins Bett und genossen es nicht im nassen Zelt zu liegen, wenn auch die letzte Zeltnacht schon fast zwei Wochen her ist.
Nach dem Frühstück fuhren wir los um das rund 100km entfernte Qom zu erreichen. Das Wetter war trocken und nach zwei Kilometern entschieden wir uns trotz Veloverbot für den Freeway, statt der alten Strasse auf der nur Lastwagen unterwegs sind. Im Jahre 2013 fuhr Chregu zusammen mit zwei Kollegen in die Gegenrichtung und durfte die Erfahrung mit der von Lastwagen voll gestopften zweispurigen Strasse machen. Heute pedalten wir auf dem Veloweg (Pannenstreifen) des Freeways ganz gemütlich und ziemlich klar sicherer in Richtung Süden.
Lastwagen mit Sitzplätzen?
Unterwegs wurden wir zweimal ziemlich verregnet und kamen somit einmal mehr nass in der Unterkunft an. Erfreulicherweise klarte es in den letzten Kilometern auf und so konnten wir den Komplex um den Heiligen Schrein im Trockenen besichtigen.
Schnörkel

2 Kommentare:

  1. Hallo zusammen

    Gerne und interessiert lese ich immer alle Eure Reiseberichte. Zu diesem habe ich eine Frage: Warum habt ihr den Bus genommen von Chalus nach Teheran? Dass passt so gar nicht zu Euch.
    Händ Sorg und liebe Grüsse Onkel Klaus

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Klaus

      Wir haben den Bus genommen, da Livio angeschlagen war und das Wetter ziemlich schlecht aussah (und dann auch war) abwarten wollten wir nicht, da die nächste Schlechtwetterperiode schon im Anmarsch war und wir nicht noch länger im Regen rumhocken wollten.
      Merci förs läse
      Gruess
      Chregu

      Löschen