Freitag, 2. November 2018

Auf zum nächsten Meer

Wir verliessen Täbris mit den besten Wünschen von Beshzhad und fuhren in Richtung Ahar. Dieser und der nächste Tag war eigentlich ziemlich ereignislos.
Buch lesen

Mt Sabalan
Parkplatz beim Einkaufen
Das Wetter war sonnig und am Morgen war es jeweils verdammt kalt, im Verlauf vom Tag konnten wir dann aber auch wieder auf kurze Hosen und T-Shirt umsteigen. Am 31. Oktober fanden wir einen wunderbaren Zeltplatz etwas abseits der Strasse auf einem Hügel. Die Aussicht auf den Sabalan (4811m), sowie der Sonnenuntergang, waren super.
Zamyad: überladen? Nein! gibts noch höher...
Zeltplatz

Schattenspiel
Sonnenuntergang
Ausserdem positionierten wir uns so, dass wir Morgensonne erwarten durften. Nach dem Sonnenuntergang krochen wir schon bald ins Zelt und schliefen, einmal mehr, früh ein. Um halb zwölf wurden wir dann aber von einem Hupen wach. Das Hupen war so nah, dass wir sicher waren, dass es uns betraf. Wir öffneten also unsere Zelttür und draussen war ein Polizeiauto und drei Männer. Wir schüttelten ihnen aus dem Schlafsack heraus die Hand und sie erkannten, dass wir Touristen sind und fragten uns ob alles OK sei. Kurz darauf gingen sie wieder und der Spuk war vorüber. Lustige Sache, wenn auch im ersten Moment erschreckend, wenn man von der Polizei geweckt wird.
Der nächste Tag war überzogen und wir hatten teilweise ziemlich starken Gegenwind. In Ardabil verkrochen wir uns für das Zmittag in eine "Kebab mit Reis"-Beiz. Dort planten wir wohin wir noch fahren möchten und entschieden uns noch die 20km nach Namin zu fahren. Daher machten wir den Versuch auf Couchsurfing und kontaktierten Hassan. Wir bekamen keine direkte Antwort und fuhren nach dem Einkaufen los in Richtung Namin. Kurz vor der Stadt wurden wir von einem jungen Mann angesprochen, dass es doch kalt sei und wir bei ihm übernachten können. Als wir dann die Natelnummern austauschten stellte dich heraus, dass es Hassan ist. Er hatte die Nachricht auf Couchsurfing noch nicht gesehen und uns spontan eingeladen. Ein wunderbarer Zufall. Wir fuhren also zum Haus, wo er zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester wohnt. Wir wurden herzlich empfangen. Bekamen Zvieri, Tee und eine Dusche. Danach gab es noch eine kleine Stadtrundfahrt, welche eher ein Selfietrip im Auto war. Eine lustige Erfahrung.
Da so oder so am Abend noch weitere Gäste vorbeikamen, gab es "Köfte Täbrisi" (Kuglen aus Reis und Fleisch mit einer Aprikose in der Mitte), welche wir in bereits Täbris empfohlen bekamen, aber dann doch verpassten. Nach dem Essen wurden wir aufgefordert unsere Fotos der bisherigen Reise zu zeigen.
Am Morgen danach wurden wir vom Geruch des frischen Brotes geweckt und durften ein lokales Frühstück mit Honig inkl Waben, natürlicher Butter, speziellem Rahm und mehreren Sorten Brot geniessen.
Zmorge mit Hassan und seinen Eltern
Nachher fuhren wir zusammen mit Hassan in Richtung eines Aussichtspunktes, aber da es dicken Nebel hatte, kehrten wir vor dem Ziel um und er zeigte uns noch den Weg, welchen wir danach mit den Velos befuhren.
Als wir uns dann in die Sättel schwingen, ist es immer noch neblig und es nieselt teilweise. Wir erreichen aber den Scheiteltunnel ohne weiteres und starten die Abfahrt in Richtung Kaspisches Meer. Unterwegs wärmen wir uns in einem der vielen kleinen Restaurants am Strassenrand auf.
regnerische Abfahrt
In Astara angekommen war das Wetter ziemlich trocken und so fuhren wir der Küste entlang Richtung Süden. Nach einigen Kilometern und beginnendem Regen schauten wir uns nach einer Unterkunft um und bemerkten, dass wir gerade an einigen Hotels vorbei gefahren sind und nächstens keine mehr kommen sollten. Daher strampelten wir im strömenden Regen rund zwei Kiloneter zurück und sind nun in einer Suite mit 3 Zimmern, Küche und insgesamt sieben Betten einquartiert. Das ganze kostet uns sagenhafte 2 Millionen Rial, also etwa 13 Franken.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen