Dienstag, 9. Oktober 2018

Nach und in Tiflis

Von Achalziche aus folgten wir immer dem Wasser und so rollte es sich ziemlich einfach immer in Richtung Gori. Die Strasse windet sich zusammen mit der Eisenbahn immer dem Fluss entlang.
Ab Borjomi nahm der Verkehr zwar merklich zu, aber blieb bis zur Einmündung der Hauptstrasse vom Schwarzen Meer immer noch im erträglichen Rahmen. Alternativen gibt es aber so oder so nicht.
Da hinter Achaziche die Strasse zum Grenzübergang zur Türkei einmündet, befanden wir uns auch auf einer internationalen Transitroute und viele türkische sowie einige iranische Lastwagen überholten oder kreuzten uns.
Einige der vielen (Fussgänger-)Hängebrücken luden zum austesten und schaukeln ein, was uns dem "Ziel" Kalender "Chregu auf Brücken" näher brachte. ;-D
Hängebrücke
Kurz nach Kaschuri, wo sich das Tal aufweitet bogen wir auf eine kleinere Nebenstrasse ab, um nicht vom ganzen Ost-West-Verkehr gequält zu werden.
Die Nacht verbrachten wir zwischen Fluss und Bahnlinie auf einem vertrockneten Stück Land. Obwohl es sich um die Hauptlinie zwischen Tiflis und dem Schwarzen Meer handelt war das überqueren problemlos und die Züge raubten uns auch nicht den Schlaf. Von der Sovjetlok, über Schweizer Personenzüge, bis zum langen Güterzug gab es aber doch einiges an Verkehr.
Abendstimmung
Als erstes Zwischenziel erreichten wir Gori, die Stadt in der Stalin aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. Zwar ist mittlerweile die grosse Stalin Statue in einer Nachtaktion von der Regierung entfernt worden, jedoch findet sich immer noch eine kleine Version in der Stadt und der ehemalige "Unterdrücker" Georgiens hat scheinbar immer noch seine Anhänger im Land. Vor dem Museum zur Person machten wir etwas Touristenviewing und wurden prompt auch von einem Schweizer angesprochen.
Über einige Hügel und durch viele Dörfer sowie mit viel Aussicht auf den grossen Kaukasus kamen wir Tiflis immer näher. Unterwegs trafen wir auch noch auf andere Reiseradler. Anscheinend waren wir nicht die einzigen die die Möglichkeit neben der Autobahn fanden :-)
Nach einer weiteren ruhigen Nacht fuhren wir gestern morgen los um Tiflis zu erreichen. Bis auf die letzten rund 20 Kilometern war es, bis auf den aufkommenden Gegenwind, sehr ähnlich wie am Tag zuvor. Danach war es Stadtverkehr vom feinsten auf der grossen bis zu 8-spurigen Strasse/Autobahn. In der Altstadt angekommen suchten wir uns mit Hilfe des Reiseführers ein Hostel und fanden etwas oberhalb eine ruhige Unterkunft mit Ausicht auf die Stadt.
Autobahn? Wohl "nur" Hauptstrasse
Am Nachmittag fuhren wir mit der Standseilbahn zum Mtatsmindapark und genossen die Aussicht auf die Umgebung. Ausserdem erkundeten wir die Stadt vom Freedomsquare bis zum Meidanplatz.
Heute war die erste Aufgabe unsere Velocomputer zu ersetzen, welche den Regen vom Goderzipass nicht überlebt hatten und buchstäblich abgesoffen waren. Dazu fuhren wir mit dem Bus für umgerechnet 20 Rappen pro Person und Richtung in einen Aussenbezirk wo sich ein guter Veloladen befindet. Nach kurzer Wartezeit konnten wir zwei brandneue und hoffentlich wirklich wasserdichte Geräte erstehen, welche uns hoffentlich bis Ende Jahr begleiten werden.
wiederauferstehender Schrott vor dem Veloladen

hoffnungslose Reparaturversuche
Zurück im Hostel informierten wir uns detailliert über die Visaformalitäten für Bergkarabach, die Einreise ist nicht ganz einfach, aber auch nicht unmöglich.
Im Verlauf vom Nachmittag schlossen wir uns einer "Free Walking Tour" an, auf welcher uns ein super Führer seine Sicht auf die Stadt zeigte und viele schöne und auch überraschende Plätze zeigte, welche er mit interessanten Geschichten untermalen konnte. Unter anderen zeigte er uns die älteste Bäckerei von Tiflis, welche sich zufallig als unser Frühstücksimbiss von jenem Morgen herausstellte.
auch hier gibts "verdreihti Sieche"
Nun sitzen wir nach dem Znacht wieder im Hostel und morgen fahren wir los in Richtung Armenien. Mal schauen was wir da alles erleben werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen