Den Rest des Nachmittags durchfahren wir viele Dцrfer. Die Strasse folgt immer dem Fluss Ghund. Als der Tag zu Ende geht finden wir einen Zeltplatz an einem Bach. Da der Platz so nah an einigen Hцfen liegt, laufen am Abend noch einige Dorfbewohner vorbei, welche aber nichts gegen unsere Ьbernachtung einzuwenden haben.
Am nдchsten Tag geht es zuerst im gleichen Stil weiter. Einzig wird das Tal ein wenig breiter und es tauchen immer wieder 5- und 6-Tausender Gipfel auf. Mit der zunehmenden Hцhe nehmen die Bдume ab und so sind neben den Felden nur noch Strдucher vorhanden. Unterwegs werden wir von einem kleinen Jungen zum Tee eingeladen. Wir nehmen die Einladung an und bekommen zum Tee auch noch Brot und Butter. Der Junge und sein Vater essen aber nicht mit. Es ist immer noch Ramadan. Auf etwa 3400mьM ist die Landschaft so karg, dass die letzten Dцrfer verschwunden sind und nur noch entlang des Baches etwas Grьn vorhanden ist.
Am spдteren Nachmittag erreichen wir Jelondy, wo wir bei dem Thermalbad etwas essen mцchten. Da der Strom aber ausgefallen ist, gibt es leider nichts und so essen wir etwas Mitgebrachtes. Danach baden wir in dem sehr heissen und schwefligen Wasser. Zum Zelten verlassen wir das Dorf und mьssen nicht lange nach einem geeigneten Platz suchen. Ьberall entlang des mittlerweile nicht mehr so grossen Flusses gibt es schцne Plдtze. Im Sand sehen wir deutliche Velospuren. Der gleiche Platz scheint wenige Tage vor uns bereits zum ьbernachten genutzt worden zu sein.
entlang des Gharms |
Auf der anderen Seite geht es ьber eine ziemlich ruppige Strasse runter. Wobei es ьberhaupt nicht steil ist und wir nun das erste Mal in einem, fьr den Pamir typischen, breiten Hochtal unterwegs sind. Dass der Pamir-Highway ein beliebtes Reiseziel ist, wird uns heute vor Augen gefьhrt. Zuerst treffen wir ein Hollдndisches Paar, welches mit den Velos in Richtung Khorog unterwegs ist. Nur wenig spдter taucht eine norwegische Ambulanz auf, welche wegen der Hцhe ziemlich Mьhe hat die Steigungen zu erklimmen. Und letzlich treffen wir auch noch auf eine Gruppe mit vier schweizer VelofahrerInnen welche von Sary-Tash nach Khorog reisen. Immer wieder kцnnen wir uns also austauschen und Tipps fьr die nдchsten Tage bekommen und weitergeben.
Nach gut 50km verlassen wir die unterdessen wieder asphaltierte Hauptstrasse und biegen auf eine Sandpiste ab, welche uns nach Bulunkul fьhrt. Diese letzten gut 15km fordern nocheinmal richtig und wir erreichen ziemlich geschafft das kleine Dцrfchen in einer Ebene nahe des Sees Bulunkul. Wir quartieren uns im dortigen Home-Stay ein. Dort geniessen wir den Abend bei einem guten Znacht, viel Chai und Joghurt.
Piste auf dem Pamir |
In Alichur kцnnen wir wieder einige Sachen einkaufen und nach einem Chai mit Brot und Butter fahren wir noch ein paar Kilometer um einen wunderbaren Zeltplatz an einem Bach zu finden.
zweiter See bei Bulunkul |
Bulunkul |
Strasse nach zwischen Bulunkul und Alichur |
zelten nach Alichur |
Unser nдchstes Ziel ist der Akbaitalpass, mit 4655m.ь.M der hцchste des Pamir Highways. Von Murgab aus sind es etwa 75km. Wir beschliessen aber noch vor dem Pass zu ьbernachten um danach nur noch die letzten 10 Kilometer und etwa 400 Hцhenmeter vor uns zu haben. So erreichen wir am Vormittag des 1. Augusts den Pass und geniessen die Aussicht. Auf dem hцchsten Punkt unserer Reise kцnnen wir zusдtzlich unseren 10000sten Kilometer feiern. Vor uns liegt eine Abfahrt auf sehr schlechter Strasse mit viel Waschbrett und losen Steinen. An einem Bach fьllen wir ziemlich viel Wasser auf, da wir vorhaben ein Basecamp am Fusse eines 5000ers aufzuschlagen. Wir biegen also von der Hauptstrasse ab und fahren etwa 6km ьber eine Piste bis wir einen passenden Platz am Ufer eines ausgetrockneten Baches finden. Kurz nach dem wir ins Zelt gekrochen sind beginnt es zu regnen und schon wenige Stunden spдter gurgelt das Wasser im vorher trockenen Bach neben dem Zelt.
kurz vor dem hoechsten Pass |
Aussicht vom Gipfel (P.5047) |
Am Morgen des 3. August fahren wir wieder ьber die Piste zurьck auf die Hauptstrasse und treffen nach wenigen Kilometern auf einen weiteren Reiseradler. Er ist aus Estland und unterwegs nach Khorog. An diesem, wie auch an den weiteren Tagen treffen wir immer wieder auf Reisende aus aller Welt.
In Karakul, dem Dorf am See, kaufen wir nochmals ein und fahren weiter dem See entlang dem Uy-Bulok-Pass entgegen. Ьber diesen Pass verlassen wir den Meteoritenkrater. Vor uns liegt eine Landschaft mit fast nur Steinen und einigen braunen Bдchen. Auf dem Weg hinauf zum Grenzpass zwischen Tajikistan und Kirgistan wir die Strasse zur Piste. Wir kдmpfen uns bei Gegenwind ьber das Waschbrett dem tajikischen Grenzposten entgegen. Dieser liegt etwa 2 Kilometer vor dem Pass.
Gerade als wir dort eintreffen kommen auch drei Autos der Mongolrally zu. Zusammen diesen Touristen passieren wir die tajikische Grenze.
Auf der Piste vom Basecamp zur M41 |
Blick zurueck auf Karakul |
Auf der Grenze zu Kirgistan |
Nach der Grenze ьberqueren wie ein Hochtal und fahren Sary-Tash entgegen. Dabei haben wir eine ganze Wand von Schneebergen im Rьcken, welche aber leider teilweise von Wolken verdeckt sind. In Sary-Tash angekommen wechseln wir einmal mehr Geld und stocken unsere Vorrдte auf. Nach dem Mittagessen in einem Kafe nehmen wir die nдchsten zwei Pдsse in Richtung Osh in Angriff.
Wir fahren auf einer ziemlich neu asphaltierten Strasse durch eine ganz grьne Landschaft. Ein grosser Unterschied zu den Pisten in den steinigen Ebenen des Pamirs. Auf dem zweiten, hцheren, Pass angekommen schauen wir herab auf eine schwindelerregende Strasse, welche von Chinesen gerade fertig gebaut wird. Wir fahren hinunter und bald ist das Tal wieder breiter und die Strasse fьhrt uns durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft Gьlchц entgegen. Etwa 35km vor diesem Dorf schlagen wir unser Zelt am Rande einer Pferdeweide auf.
Pass nach Sary-Tash (Made by chinese) |
Landschaft nach Sary-Tash |
Im Aufstieg auf den letzten Pass vor Osh bemerkt Fabian, dass wir nun definitiv auf dem Heimweg sind, da uns die Reisenden nach China nun entgegen kommen.
Roman und Chregu schnappen uns im letzten Teil des Aufstieg einen Kohlelastwagen. So geht uns dieser Pass mehr in die Дrme als in die Beine. Oben angekommen mьssen wir nicht lange warten bis Fabian auftaucht, welcher keine Schlepphilfe in Anspruch nahm.
Schlepper |
Hier in Osch werden wir im Internetkaffee einige Informationen fьr unsere Rьckreise sammeln. Unsere favorisierte Variante mit dem Zug durch Kasachstan und Russland scheint momentan nicht mцglich, weil die Kasachische Botschaft in Bishkek aktuell keine Visas erteilt. Als Alternative werden wir ein Flug von Bishkek in die Heimat ins Auge fassen muessen.
Hallo ihr weltebummler:-) ganz gfesslet han i eien bricht gläse, sehr spannend und interessant. Freut mi, dass es eu guet goht, und dass ihr trotz dä strapaze ziit händ zum gnüsse:-) lg ruedi
AntwortenLöschenAh da haben wir uns im August wohl gerade verpasst. Wir fuhren zur gleichen Zeit den umgekehrten Weg von Bishkek runter nach Osh (mit Umwegen über Arslanbob und Jala-Abad) gen Sari-Tash auf der gleichen Strecke wie ihr. Übrigens: Euer Kohle-LKW-Schlepper hatte wohl gerade frisch aufgeladen: Neben Sari-Tash gibts das kleine Dörfchen Sari-Mogul mit einer riesen Kohlemine (die eine Reise hin Wert ist, wenn die Grenze nach China wegen dem Ende des Ramadans für 4 Tage geschlossen ist).
AntwortenLöschenViele Grüsse
Christian
(mehr von unserem Trip auf www.bishkekbispeking.tumblr.com)
Super Bericht !
AntwortenLöschenHabe jetzt einige gelesen, werde aber trotz Check auf GoogleEarth oder GPSies nicht ganz klar, wieviele Höhenmeter es sind, zB. Dushanbe - Osh oder D.- Sary-Tash. Habt Ihr es aufgezeichnet ? Über ein Antwortmail wre ich dankbar. : radler at chello punkt at
Werner aus Innsbruck