In Hostel in Dushanbe treffen wir 8-9 weitere Veloreisende sowie Motorradtouristen, 4x4-Fahrer und Backpacker. Erstaunlicherweise sind mehr als die Hдlfte aus der Schweiz. Wir treffen auch die beiden Schweizer wieder, welche wir 3 Tage zuvor in Istravshan gesehen haben. Wir nutzen den Ruhetag um unsere Erlebnisse auszutauschen und Lebensmittel einzukaufen.
Nach einem Ruhetage brechen wir am 17. Juli auf um via die nцrdliche Variante nach Kalaikhum zu gelangen. Die Strasse fьhrt von Dushanbe nach Osten und die ersten gut 100km ьber sauberen Asphalt nach Obigarm. Irgendwann hцrt die gute Strasse auf und es folgen sehr schlechte bis schlechte Abschnitte auf einer Schotterstrasse. Dabei ist die Strasse teilweise nur gerade so breit, dass ein Lastwagen durchpasst. Da sich der Verkehr aber in Grenzen hдlt funktioniert dies ohne grцssere Probleme.
Nach etwa 135km zweigen wir am dritten Tag rechts ab. Nun sind die letzten Asphaltabschnitte verschwunden und die Strasse fьhrt sehr holprig in einem stetigen auf und ab durch ein sehr enges Tal. Es ist uns ein Rдtsel, wie man auf die Idee kommen konnte hier ьberhaupt eine Strasse zu bauen. Irgendwann entdecken wir im Staub der Strasse Velospure welche nur von Zoli, einem Radnomaden aus der Slowakei, stammen kцnnen. Zum ersten Mal haben wir ihn am ersten Tag nach Dushanbe getroffen. An diesem Tag holen wir ihn ein als er eine Pause einlegt. Wir beschliessen Siesta zu machen und so ist er schon wieder vorne. Danach stocken wir in Tavildara, dem letzte grцssere Dorf vor dem Khaburabot Pass unsere Vorrдte auf. Wir finden einige Kilometer weiter einen Platz zum ьbernachten. Kurz nach unserer Ankunft taucht auch Zoli wieder auf und gesellt sich zu uns. Am nдchsten Morgen stehen wir mit der Sonne auf und fahren nun zu viert dem Pass entgegen. An der Grenze zur autonomen Provinz Berg-Badakshon mьssen wir uns ausweisen und unsere Informationen werden in ein grosses Buch eingetragen.
Wir sind auch gut 1600 m.ь.M und haben also noch einige Hцhenmeter vor uns um den Pass (3252 m.ь.M) zu erreichen. Wir fahren auf der einigermassen guten Schotterstrasse aufwдrts und gelangen durch eine enge Schlucht in weitere Tдler, welcher vor Gras nur so grьn leuchten.
Unterwegs essen wir in einer "Fressbeiz" Zmittag und fьllen unser Wasser auf, da wir auf dem Pass ьbernachten mцchten. Oben angekommen verlдsst uns Zoli, da er lieber in Kalaikhum ьbernachten mцchte. Wir stellen unser Zelt in den Wind und geniessen wдhrend dem Znacht einen wunderschцnen Sonnenuntergang mit Aussicht auf zahlreiche hohe Berge. Mit der Sonnen verschwindet auch der Wind und wir verbringen eine geruhsame Nacht auf gut 3200 Metern.
Am Morgen des 21. Julis weckt uns die Sonne uns wir beginnen nach dem Frьhstьck mit der 2000hm-Abfahrt. Die Strasse bewirkt, dass wir fast dauernd bremsen mьssen. Sie ist immer noch ziemlich schlecht, eigentlich wдre sie perfekt fьr ein vollgefedertes Bike ohne Gepдck. Wir haben leider das Gegenteil. Nach gut 3 Stunden, inklusive Schlauchwechsel bei meinem Hinterrad, kommen wir in Kalaikhum an und machen uns daran einzukaufen. Als wir vor einem Laden stehen sehen wir plцtzlich das Velo von Zoli. Er hat in einem Homestay ьbernachtet und ausgeschlafen. Wir werden in an diesem Tag immer wieder antreffen.
Die Strasse in Richtung Khorog, dem Hauptort des Pamirs, ist besser. Sie ist meist asphaltiert und folgt immer dem Panj, dem Fluss welcher Tajikistan von Afghanistan trennt. Auf beiden Seiten ragen steile Bergflanken hinauf in Hцhen von 4000 bis 5000 Meter und verwandeln das Flusstal in eine tiefe Schlucht. Die hцchsten Gipfel sind immer noch verschneit. Auch einige kleine Gletscherflanken sind zu sehen. Da der meiste Verkehr von und nach Dushanbe ьber die "Sьdroute" nach Kalaikhum verlдuft, ist nun auch wieder mehr los auf der Strasse.
Durch unzдhlige Dцrfer fahren wir in Richtung Khorog. Der Fluss ist nicht nur Grenze zwischen zwei Lдnder sondern auch eine Grenze in der Landwirtschaftlichen Nutzung. Auf der tajikischen Seite treiben die Einwohner ihre Tiere in die steilen Bergflanken. Auf der afghanischen Seite wird das Land bis sehr weit hinauf und vorallem sehr steil beackert. Dabei ziehen zwei Ochsen den Pflug, welcher von einem Mann gefьhrt wird um so quer zum Hang den Boden aufzureissen. Wir schlagen unser Nachtlager etwas versteckt von der Strasse auf und verzichten wegen der hohen Temperatur auf das Zelt. Am Morgen rдcht sich das aber, da um etwa 4.30 ein Gewitter vorbeizieht und uns weckt. Da der Wind zu stark ist kriechen wir nur kurz unter die Zeltplane und warten den Regenguss ab. 15 Minuten spдter ist der Spuck bereits wieder vorbei. Nach der ganz Aufregung war uns nicht mehr nach schlafen zu Mute. Roman konnte leider wegen starken Bauchschmerzen die ganze Nacht kaum schlafen. In diesem Zustand war an Velofahren nicht zu denken. Nach einigen Stunden fassen wir vor dem Mittag den Entschluss, dass es fьr Roman die beste Lцsung ist, das nдchstgelegene Homestay aufzusuchen. Glьcklicherweise sind wir am Tag zuvor kurz vor Feierabend noch an einem vorbeigefahren. Roman schafft die Strecke mit letzten Kraeften begleitet von Chregu. Anschliessend fahren Chregu und Fabian weiter Richtung Khorog.
Die ersten 30 Kilometer an diesem Tag sind aufgrund von sandiger und steiniger Strecke wieder einmal harte Arbeit. Die atemberaubenden Landschaft lдsste diese Mьhen aber schnell vergessen. Am Nachmittag holen wir Zoli wieder ein. Die Strasse wird besser und wir radenln gemьtlich noch zwei Stunden gemeinsam weiter. Um 19 Uhr sehen wir eine ьberdachte Terasse am Panj welche zu einem einzelnen Haus auf der anderen Strasse gehцrt. Zoli fragt die Frau im Garten auf Russisch ob wir auf der Terasse ьbernachten kцnnen. Sie ist einverstanden und so wird uns kaum 15 Minuten spдter bereits das Abendessen serviert. Am Abend will sie uns sogar noch Wollendecken vorbeibringen.
Nach dem Frьhstьck verabschieden wir uns mit einer kleinen Entschдdigung fьr den gradiosen Service. Es geht weiter auf und ab im herrlichen Flusstal. Die Strasse ist besser als am Tag zuvor und so kommen wir gut voran. Wir geniesen das erste Bier seit Dushanbe, eine Wassermelone und ein wunderbares Mittagessen in Rushan. Danach schiebt uns der Wind noch 20 Kilometer weiter bevor wir auf einer Wiese das Zelt aufstellen. Zoli fдhrt noch ein paar Meter weiter um eine feste Unterkunft im nдchsten Dorf zu suchen. Roman konnte an diesem Tag eine Chinesischen Lastwagen finden, der ihn nach Khorog mitnimmt. Zum Glьck ging es ihm wieder besser. Den mit dem Lastwagen ist die Strecke eine 6.5-stьndige Tortur.
Heute trafen wir uns wieder im Hostel in Khorog. Roman fuehlt sich wieder fit, so dass wir morgen Nachmittag voraussichtlich aufbrechen um die hohen Pдsse des Pamir zu erklimmen.
|
auf dem Weg oestlich von Dushanbe |
|
Schlafplatz am Fluss |
|
Bachuerbergang |
|
im Aufstieg zum Saghirdashtpass |
|
Mond |
|
Zoli auf seinem neuen Fortbewegungsmittel :-) |
|
Znacht auf dem Pass |
|
Sonnenuntergang auf 3250m |
|
Abfahrt Richtung Kalaikhum |
|
afganische Bauern |
|
Sicht aus chinesischem Lastwagen |
Sali Roman, Chregu und Fabian:-) die nächsten Tage und Wochen scheinen spannend, aber auch anstrengend zu werden. Ich bin jetzt schon gespannt auf eure Eindrücke aus dem Gebirge, Text und Bilder. Machts gut und geniesst euer Abenteuer. LG Ruedi
AntwortenLöschenLieber Roman. Wir hoffen, dass es dir gesundheitlich wieder besser gehen darf. Wir erleben eine super Rundreise in Island. Sehr eindrucksvoll auch hier. Haben super Wetter, fuer hier heiss, aber fuer uns sehr angenehm. Auch hier wundervolle Landschaften. Euch dreien weiterhin eine gute Reise.
AntwortenLöschenDeine Eltern