Mittwoch, 29. Mai 2013

Van bis Iran

Da Blogger.com im Iran gesperrt ist versuche ich den Eintrag via E-Mail hinzuzufügen. Ich hoffe so klappt es. Die weiteren Infos, Kilometerzähler und Route können wir leider nicht aktuell halten. (VPN der ETH funktioniert auch nicht...).
Ich versuche die Bilder bei Picasa hochzuladen und werde den Link in einem anderen Post veröffentlichen. Also nun der vorbereitete Post:
 
In Van kauften wir ein und als wir noch vor der Bäckerei in das frische Brot bissen, wurde ein Tisch geholt und uns Cay und Yogurt zum Brot offeriert. Wir fuhren über einen ersten Pass um die Stadt in Richtung Süden zu verlassen. Nach der Abfahrt waren wir wieder zurück auf Seeniveau (ca.1700) und hatten also gut 1000hm und noch etwa 60km vor uns. Wir fuhren gemütlich dem Fluss entlang und erst etwa 10km vor dem Pass wurde es richtig steil. Auf einer Ebene auf ca.2300m fuhren wir an einigen Kornfeldern vorbei, was mich doch überraschte auf dieser Höhe. Auf dem Pass zelten wir in Sichtweite des Militärs. Das Wetter war schon seit einigen Stunden bewölkt und während der Nacht wurden wir dann noch mit einem Gewitter eingedeckt.
Am Morgen führte unser Weg den Pass hinunter nach Baskale wo wir einkauften und dann weiter dem Fluss entlang in Richtung der Abzweigung nach Yüksekova. Dabei passierten wir eine der unzähligen Militärkasernen. Wir wurden angesprochen und auf einen Cay eingeladen. Ein Militär führte uns in den Aufenthaltsraum und nach einigem Hin und Her wurden uns Nüsse und Getränk gebracht. So etwas wäre in der Schweiz wohl nie möglich...
Etwa 10km vor der Abzweigung fanden wir , einen Zeltplatz auf der anderen Flussseite. Wir verbrachten den grossen Teil des Nachmittags mit faulenzen. Gegen Abend zog noch eine Kuhherde vorbei zur Brücke und als wir am Znacht waren kamen zwei Männer aus dem nahem Dorf vorbei um mit uns zu quatschen. Als es dunkel wurde krochen wir in unsere Schlafsäcke. Plötzlich klopfte es an unserem Zelt. Wir öffneten und ein Hirte, welcher wenig weiter sein Zelt hatte, versuchte uns etwas zu fragen. Wir verstanden ihn nicht und er zeigte etwas, dass er ins Dorf gehe. Wir schlossen das Zelt wieder. Vielleicht 20 Minuten später klopfte es wieder und der Hirte war wieder da. Er hatte Brot, Käse (mit Abstand der Beste den ich in der Türkei hatte), Fleischbällchen, Tomaten und Gurken dabei. Wir sassen also plötzlich vor einem zweiten Znacht. Die Situation war ziemlich speziell, aber wir assen brav und am Schluss konnten wir nicht verhindern, dass wir alle Resten einpacken mussten.
Gestern Morgen fuhren wir durch ein Schlucht auf zur Abzweigung und von da hinauf in Richtung Yüksekova und Iranische Grenze. Kurz vor Yüksekova führte uns die Strasse auf eine Ebene und die Sicht wurde frei auf eine Berkette mit mehreren 4000er. In der Stadt kauften wir ein und fuhren noch bis auf den Pass gut 20km vor Esendere.
Dort übernachteten wir wieder bei etwas Regen und heute Morgen rollten wir hinuter zur Grenze. Wir wurden von einige Türken in das Grenzgelände gelotst um dort mitsammt unseren Velos durch die Fussgängerabfertigung zu gehen. Die Ausreise aus der Türkei war eine kurze Sache und bei der Einreise in den Iran bildete sich wegen uns eine Schlange. Aber nach etwa einer halben Stunde waren im Iran eingereist. Gerade an der Grenze verkauften wir unsere letzten Trükischen Liras (zu einem miserablen Kurs, wie wir jetzt wissen).
Nach weiteren 50km sind wir nun in Oroumiye in einem Hotel einquartiert. Wir wechselten nochmals Geld in einer Wechselstube und sind nun Multimillionär. 100 Euros gaben 4.64 Million Rial.
Nun werden wir in die Stadt gehen und etwas Essen. Dabei werden wir das Preisniveau im Iran erforschen, aber so wie es ausschaut dürfte es ziemlich billig sein...

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