Sonntag, 5. Mai 2013

Schwarzes Meer und Istanbul zum zweiten

Heute (2.5.) schreibe ich diesen Blogeintrag auf der Terasse unserer spontaner Gastgeber, aber davon später mehr.
Von Freitagabend bis Montagmittag waren wir in Istanbul und schauten uns, bei bestem Wetter,  zusammen mit Tabea und Baba einiges an. Darunter waren unter anderem drei Moscheen. Die erste war alt und beeindruckte nicht nur durch den monumentalen Bau, sondern auch durch eine spezielle Athmossphäre. In die zweite, auf der asiatischen Seite, ist ein moderner Bau (2009), kamen wir kurz nach einem Gebet. Am Montagmorgen (als wir nicht anstehen mussten) gingen wir noch in die "Blaue Moschee". Diese war aber irgendwie entäuschend, denn trotz wohl wenigen Leuten war es ziemlich laut und alles ist so vom Tourismus geprägt, dass der riesige Raum nichts mehr ausstrahlen konnte.
Natürlich kam das Gesellige bei weitem nicht zu kurz und wir verbrachten viele Stunden in Restaurant bei Essen und Trinken.
alte Moschee

Zisterne

Sonnenuntergang auf der Galatabrücke

Galatabrücke bei Nacht
Am Montagmittag brachen wir dann auch um unsere Zeit bis Freitag ausserhalb der Stadt uns somit auch einiges billiger zu verbringen. Wir nahmen die Fähre über den Bosporus und fuhren dann entlang dessen Ufer in Richtung Norden um an der Küste des Schwarzen Meeres ein Zeltplatz zu suchen. Nach einige, typisch türkisch, steilen Anstiegen erreichten wir eine Küstenstrasse. Diese  wurde aber von einem Militär* bewacht. Wir wählten also einen anderen Weg und gelangten über einen besseren Fusspfad an einen wunderbaren Strand. Die Freude währte aber nicht lange, denn kurz nach unserer Ankunft tauchte eine Patroullie auf und später stellte sich heraus, dass wir in  einer Militärzone gelandet waren. Da uns der Chef vor Ort nicht durchlassen wollte wurden wir von drei Militär in einem Landrover wieder zurück geführt und wir fuhren einen fast 20 kilometrigen Umweg bis wir in Riva einen Platz zum übernachten fanden.
Fahrweg ins Militärgebiet

Am nächsten Tag folgten wir einer Strasse (laut OSM), welche sich dann aber als eher schlechter Fahrweg herausstellte. Nach dem Zmittag in einer Bucht mit Strand und Wiese, entschieden wir uns trotz nur 12km zu bleiben und hier zu übernachten.
Denn Nachmittag verbrachten wir mit: Bach umleiten, lesen, stauen, Hörbücher hören, Bach wieder umleiten,  sonnen, ...
Zelten am Schwarzen Meer

Am nächsten Morgen fuhren wir, wie schon gestern, bei leichtem Vormittagsnebel, weiter in Richtung Osten, wo wir schnell wieder auf Zivilisation trafen und somit auch wieder bessere Strassen vorfanden. Nach einigen Abzweigungen entschieden wir uns, uns wieder auf den Rückweg nach Istanbul zu machen. Auf der Autobahn ging es ziemlich flüssig voran. Um nochmals zu zelten bogen wir wieder ab und folgten kleineren Strassen. Die am Tag zuvor ziemlich verlassenen "Picknickplätze" (sowas wie Restaurant zu selber grillieren) waren jetzt völlig voll und überall waren Menschen. Nach dem wir bei einem dieser Restaurants etwas gegessen hatten (und ziemlich abgezockt wurden) fanden wir dann doch noch eine Strasse mit wenig Verkehr und dann auch schnell einen Zeltplatz.
Heute Morgen brachen wir auf, mit dem Plan, in der Nähe der Usbekischen Botschaft eine Bleibe mit festem Dach zu finden. Die schon am Abend ruhige Strasse hatten wir am Morgen allein für uns. In den ersten 50 Minuten begegnete uns kein Auto, und das 5km von der Stadtgrenze und nur gut 20km Luftlinie vom Zentrum. Einzig dutzende von wilden, aber eher ängstlichen oder faulen, Hunden begegneten uns.
In Beykoz wollten wir wieder auf die Fähre um über den Bospurus zu gelangen. Dabei wurden wir angesprochen, ob wir Hilfe brauchen, er sei auch Velofahrer und wohne in der Nähe. Nach einigen Fragen lud er uns spontan zu sich und seiner Freundin ein, um bei ihnen zu übernachten. Wir nahmen die Einladung dankend an und so sitze ich nun auf einer Terasse im Norden von Istanbul und kann beim Schreiben den Schiffen auf dem Bosporus zusehen.
Im Gespräch mit unseren Gastgebern (Can und Regina) löste sich dann auch noch das Rätsel über die vielen Leute auf den Picknickplätzen. Denn wir hatten nicht realisiert, dass gestern der 1. Mai war und somit viele Istanbuler frei hatten.
Morgen werden wir dann wieder auf die europäische Seite übersetzten und hoffentlich unser usbekisches Visum abholen. Danach werden wir die Stadt in Richtung Süden mit der Fähre verlassen. Die Reise mit dem Fahrrad geht dann wohl in Yavola oder Bursa weiter.
Chregu, Can, Regina und Roman
*"e Milidär"= grosswangerisch für irgendein Mitglied der Armee

Jetzt (5.5.) sind wir in Sogüt. Vor einem Laden hat es WiFi aber so schwach, dass es wohl wieder nicht klappt mit Bildern
8.5: Bilder in Ankara hinzugefügt

1 Kommentar:

  1. Das ist ja super wie ihr vorwärts kommt. Das sind ja wieder fast 500 km seit Instanbul. Hat es in Instanbul mit dem Usbekischen Visum geklappt?
    Wir wünschen Euch weiterhin eine gute und unfallfreie Fahrt.
    Alles Gute
    Dominik/Vati vom Wenku

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