Nach der Nacht im Hostel in Skopje versuchten wir die Stadt möglichst schnell zu verlassen, zuerst fanden wir eine Veloautobahn dem Fluss entlang, danach wies uns eine Passantin auf die richtige Strasse. Die Strasse war gut und der Verkehr nicht zu stark, aber der Smog der an diesem Morgen über der Stadt hing war unangenehm. Es besserte aber mit jedem Kilometer. Und als dann die Autobahn direkt parallel der Strasse entlang führte wurde diese zum Veloweg und wir konnten gemütlich gegen Südosten fahren. Wir hatten uns entschieden einen der beiden südlicheren Grenzübergänge nach Bulgarien zu nehmen und fuhren also in Richtung Shtip. Auf dem Weg dorthin wurde der Aspahlt plötzlich so schlecht, dass wir und eine gute Schotterpiste wünschten...
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Schlechte Strasse in Mazedonien |
Das Abenteuer war aber nach wenigen Kilometern schon wieder zu Ende und wir fuhren über mehr oder weniger ruhige Strassen weiter in Richtung Shtip. Unterwegs fing uns, auf der Suche nach Wasser, ein Mazedonier ab welcher uns unbedingt helfen wollte, da wir uns aber nicht verstanden zückte er sein Natel und organisierte jemanden, der Englisch sprach. Dieser lotste uns dann zum kleinen Laden (chliner aus be Chreschtes). Einige Kilometer später fanden wir einen schönen Zeltplatz mit Abendsonne.
Nach dem obligaten Müsli gings nach Shtip zum einkaufen. Nach dem Mittag half uns die gute Strasse, die Neigung, Rückenwind und das gute Wetter um ziemlich rassig in die Nähe der Bulgarischen Grenze bei Novo Selo zu gelangen. Nach einer grösseren Pause, inklusive "verprassen" des mazedonischen Geldes fuhren wir noch über die Grenze und suchten uns danach wieder ein Platz im Wald um zu übernachten.
Am Sonntag gings dann wieder in die Berge. Von Petrich fuhren wir über einen Pass immer Goce Delchev entgegen. Auch hier waren die Strassen immer gut und die Sonne schien. Diesmal waren wir aber nicht so erfreut über die Sonne :-). Wir kamen aber in den Genuss der verschiedensten Quellen und Brunnen entlang der Strasse. In der Abfahrt füllten wir (unnötigerweise) unser Wasservorrat auf und fanden ganz in der Nähe einen wunderbaren Zeltplatz auf dem Wiederlager einer Brücke der alten Strasse.
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Zeltplatz mit fliessend Wasser einige Meter daneben. |
Der Weg führte nun in Richtung Dospat und später Borino. Dabei waren wieder einige hundert Höhenmeter zu überwinden. Entlang der Strasse war es geschäftig. Immer wieder tauchten Plätze auf wo Männer Steinbrocken zu Gartenplatten verarbeiteten.
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Blick zurück über Goce Delcev und die Berge des Nationalparks Pirin |
Nach einigen extra Höhenmeter in Dospat (man sollte das GPS manchmal doch früh genug genau anschauen) erreichten wir Borino wo wir einkauften. Einige Kilometer danach verzogen wir uns in eines der zahlreichen Hüttchen mit Brunnen entlang der Strasse, um zu Kochen. Gerade als wir damit anfingen parkierte ein Auto und ein Bulgare (in Enlisch durch seine Arbeit in England) mit drei kleinen Jungs welcher und einlud bei Kuchen und Getränk mitzuessen. Dabei erzählten wir von unseren Plan eine Höhle (Devil's Throat) zu besichtigen. Er riet uns dann du einer anderen (Yagodina Cave) und so änderten wir unseren Plan. Die Nacht verbrachten wir nur wenige Kilometer weiter.
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eines von hunderten Hüttchen mit Brunnen |
Wie umgeplant fuhren wir also heute morgen zur Yagodina Cave und mussten da dann warten, bis die erste Führung (nur für uns drei) stattfand. In dieser Höhle gibt es zwei für Bulgarien einzigartige Strukturen. Erstens die Leopardenhaut, eine wellige Ablagerung von Kalk, welche entsteht wenn die Luftfeuchtigkeit an der Decke kondensiert. Sowie zweitens, sogenannte Höhlenperlen, Kalkkugeln welche entstehen wenn Wasser auf eine Fläche tropft und dort ein Sandkorn so dreht, dass sich der Kalk ganz rund um das Korn ablagert.
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Yagodina Cave |
Die laut Karte recht gute Strasse (einige Kilometer weiter), welche wir ausgesucht hatten, entpuppte
sich als Wanderweg und so fuhren wir über die "grosse" Strasse in
Richtung Smolyan. Irgendwann realisierten wir dann, dass noch ein Pass
mit 1700 m.ü.M im Weg war. So gab es auch heute wieder unsere mindestens
1000hm.
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Roman auf dem frisch verschneiten Pass |
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Da es auch heute trotz teilweise sonnigen Abschnitten nicht richtig warm und trocken werden wollte, sparten wir uns eine fünfte Nacht in Folge im Zelt und bezogen ein Zimmer in einem der zahlreichen Hotels in Smolyan